Studio Störsignal ist ein Tonstudio, in dem Hörspiele und Podcasts produziert werden. Ich möchte zusammen mit anderen neue Welten und Themengebiete erforschen, verständlich machen und dabei das experimentieren groß schreiben. Aufnahmegeräte stehen neben Rohren, Schuhen, Gabeln. Es soll experimentiert werden soweit das Ohr reicht. Aus allem können wir hörbare Landschaften generieren. Das Studio soll als Werkstatt verstanden werden in dem jede*r selbst verwirklichen kann und somit etwas zu unserer Gesellschaft beiträgt. Eine eigene Geschichte vertonen, den Kosmos des Sounddesigns ohrnah erleben. Dabei versuchen wir die Geräusche herzustellen, den Schnitt und das Abmischen gemeinsam zu entwickeln.
Aufgrund der Corona-Situation ist gerade dieser Austausch stark eingeschränkt, deshalb möchte ich selbst erst einmal einen gewissen Fundus an Hörspielen entwickeln, meine Fähigkeiten ausbauen und eine Haltung meiner Arbeit herausarbeiten.
Hörspiele erzählen Geschichten und Szenarien die in unserem Kopf erst vervollständigt werden. Wir nehmen permanent alles mit unseren Ohren wahr, wir können es nicht abstellen, deshalb ist dieses Organ anfällig für Reizüberflutung. Die leisen, kleinen Geräusche des Alltags oder angenehme Stimmen können dabei ein Mittel sein um diesem Stress zu entfliehen.
Jede*r interpretiert das gehörte anders und macht es damit zu einem individuellen Prozess der mit jedem neuen hören anders verknüpft wird. Räume öffnen sich, der Kopf wir zum Kinosaal, wo jede*r einen Platz findet und temporär dem Stress entfliehen kann.
Podcasts erfüllen meist den Charakter der Unterhaltung bzw. decken verschiedene Interessensgebiete ab. Mittlerweile gibt es eine große Podcast-Szene und man kann sich gezielt sein Spektrum zusammenstellen. Dabei finde ich es spannend anderen Menschen zuzuhören, ohne selbst mit zu interagieren und mich informieren zu lassen. Sie bilden mich weiter, lassen mir den Spielraum mich nebenbei mit anderen Dingen zu beschäftigen. Putzen, Spazieren gehen oder auf dem Weg zur Uni kann ich an Gesprächen teilnehmen und mir neue Positionen entwickeln.
Hier findet ihr einen Ansatz in welche Richtung es grob gehen soll:
Vor kurzem wagte ich einen ersten Schritt in die Podcastwelt. Ich war zu Gast im Podcast „Übercurvy“. Dieser beschäftigt sich mit dem Thema Bodyshaming von mehrgewichtigen Menschen. In dieser Folge ging es über Diskriminierungserfahrungen bei Arztbesuchen und welche Stigmata mich aufgrund dessen verfolgen. Ella und Pam, die Hosts von „Übercurvy“, gaben mir eine Plattform auf der ich zu Betroffenen und Interessierten sprechen durfte und dafür bin ich dankbar. Nach der Folge kam viel positives Feedback, welches mich dazu inspirierte mich an einen eigenen Podcast oder hörbare Reportage heranzutasten. Themen ansprechen die Menschen sensibilisieren ist dabei mein größter Anreiz, um vielleicht Betroffenen die Last von den Schultern zu nehmen, da sie keine Kraft haben immer wieder Erklärungen zu suchen.